Dummy-Training Landesgruppe Salzburg „Fortgeschrittene“ am 19. April 2015 mit Thomas Kühn

16.05.2018 17:03

Dummy-Training Landesgruppe Salzburg „Fortgeschrittene“ am 19. April 2015 mit Thomas Kühn

 

Am 19. April 2015 trafen sich 7 Hundeführerinnen mit ihren Retrievern, um am Haunsberg mit dem deutschen Trainer Thomas Kühn vom Niederrhein ihr Wissen zu erweitern. T. Kühn ist Leistungsrichter beim DRC und gibt regelmäßig Seminare zum Thema Dummy und Jagd.

 

Das Revier am Haunsberg bietet optimale Trainingsbedingungen: Eine leicht abschüssige Feuchtwiese, begrenzt von dichter Schonung, durchschnitten von einem 2 m breiten Sumpfbach, ein Weg und offenes Buschland auf der anderen Seite. Optimal um Geländeübergänge zu trainieren. Somit war auch schnell klar: die 2 Flats, 2 Golden und 3 Labbies sollten hier gezielt an weite Marks und Blinds mit schwierigeren Geländeübergängen geführt werde. T. Kühn baute die Übungen so auf, dass jeder Hund am Ende zum Erfolg kam.

 

Sein Credo:

  1. Sei verlässlich und authentisch für deinen Hund! Wenn du ihm Strafe androhst für ein Verhalten und er nicht folgt, so kommt die Strafe. Wenn du ihm eine große Belohnung für ein Verhalten versprichst, dann komm nicht mit einem trockenen Keks!
  2. Der Hund muss gerne mit dir zusammen arbeiten, somit auch gerne zu dir zurück kommen. In der Praxis heißt das, der Hund wird fast jedes Mal mit einem (z.B. durch die Beine geschossenen) Kong/Ball belohnt, wenn er seine Sache gut gemacht hat. Natürlich legt Kühn auch Wert auf eine saubere Dummyabgabe, aber noch wichtiger ist ihm das schnelle, gerade Hereinkommen eines begeisterten Hundes.
  3. Der Hund soll mit dir als Teampartner durch gemeinsame Anstrengung zum Ziel kommen! Ein Beispiel: Obwohl der Hund schon mehrere Male an einer Stelle Blinds erfolgreich geholt hat, will er von einem anderen Winkel aus die Strecke nicht zurücklegen. Statt nun den Werfer hinzuschicken und nochmals „Stimme“ oder ein weiteres sichtiges Dummy zu werfen, wird der Hund animiert, selbst auf die Lösung zu kommen. Wir verkürzen sie Strecke, wir handeln ihn, bis er zum Erfolg kommt. Zur Not begleiten wir ihn bis zur Fallstrecke und suchen gemeinsam und tragen dann gemeinsam die Beute zurück (Hund trägt bei Fuß).
  4. Kontrolle, Gehorsam

Haben wir den Hund bei Fuß zu 70% unter Kontrolle, so sind dies in 50 m Entfernung wohl nur noch 40%, in 70 m noch 20% und in 100 m ist es Glücksache, wie sich unser Hund entscheidet. Da wir aber nur mit einem kontrollierbaren Hund erfolgreich sein können, muß das Ziel sein, schon am Fuß die maximale Kontrolle zu erreichen, damit in 100 m Entfernung wenigstens noch eine Chance besteht, den Hund zu beeinflussen.

 

Nachdem am Vormittag weite Blinds über den Bach und quer über die Wege geübt wurden, kam nachmittags der Dummylauncher in Einsatz. Kein Hund kannte das Gerät, aber es bot die optimale Möglichkeit Marking zu üben. Viele Hunde lernen sehr schnell, dass sie einfach in die Nähe des Werfers laufen müssen und irgendwo um ihn herum wird dann schon ein Dummy liegen. Mit dem Dummylauncher konnten sie unter Beweiß stellen, ein guter Retriever kann sich eine Fallstelle im hohen Riedgrass auch über einen längeren Zeitraum merken und punktgenau zum Erfolg kommen. So wie wir alle, an diesem schönen Sonntag mit Thomas Kühn!